11. August 2023

Die Anzeichen der Wechseljahre im Griff

In jungen Jahren läuft die Hormonproduktion meist wie am Schnürchen, das verändert sich mit zunehmendem Alter, insbesondere bei Frauen. Erfahren Sie, wie Sie erste Anzeichen der Wechseljahre erkennen und wirkungsvoll ausgleichen: Für mehr Gesundheit und Wohlbefinden mit den Hormonen ab 40.

Gleich vorweg: Der Begriff der Wechseljahre (auch Klimakterium genannt) ist nicht nur ein schwammiger, sondern auch mit Vorurteilen behaftet und nicht mehr zeitgemäß. Mittlerweile ist bewiesen, dass die Wechseljahre nicht erst ab fünfzig eintreten und somit nur ältere Frauen betreffen, sondern sich Hormonumstellungen schon weit früher bemerkbar machen. Das bestätigt eine Langzeitstudie, die bei mehr als 51.000 Frauen aus Europa, Asien und Australien durchgeführt und im Jahr 2017 im Fachjournal Reproduction veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass es für den Zeitpunkt, ab wann sich die Wechseljahre einstellen, relevant ist, wann Mädchen ihre erste Periode bekommen haben. Unter elf Jahren steigt demnach die Wahrscheinlichkeit um 80 Prozent, dass bereits vor dem 44. Lebensjahr Beschwerden durch Hormonschwankungen auftreten.

Die Hormonproduktion verändert sich im Laufe des Lebens einer Frau zwar eklatant, aber nicht schlagartig. So braucht es seine Zeit, bis sich Veränderungen im Hormonstatus in Form von körperlichen oder seelischen Veränderungen bemerkbar machen und in unser Bewusstsein vordringen. Oftmals beginnen wir erst dann zu handeln, obwohl die hormonellen Veränderungen schon viel früher begonnen haben. Wie wäre es also, wenn wir bereits frühzeitig in diesen Prozess eingreifen und ihn bewusst mitgestalten würden? Damit wir auch mit 40 plus unser Leben gesund in vollen Zügen genießen können. Wir zeigen Ihnen, wie das mit ein paar effektiven Kniffen gelingen kann.

Hormone bis 40: Die unbeschwerte Zeit vor den Wechseljahren

Mädchen kommen mit mehr als einer Million Eizellen auf die Welt. Ab dem Zeitpunkt der Geburt wird diese Menge von Jahr zu Jahr weniger und besteht ab der ersten Periode aus etwa 300.000 bis 400.000 Eizellen. Daraus reifen im Leben einer Frau ungefähr 500 Eizellen im Rahmen der Monatszyklen heran. Unter dem Einfluss von Östrogen beginnt die Reifung der Eizelle in einem Follikel in den Eierstöcken. Etwa am 14. Tag des Zyklus passiert der sogenannte Eisprung. Das Ei platzt dabei aus dem Follikel und gelangt über den Eileiter in die Gebärmutter. Der im Eierstock verbliebene Follikel bildet sich zum Gelbkörper um, der nun (neben Östrogene) das Gelbkörperhormon Progesteron ausschüttet. Es baut unter anderem die Gebärmutterschleimhaut weiter auf und sorgt dafür, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann. Bleibt die Eizelle allerdings unbefruchtet, sinkt gegen Ende des Monatszyklus der Progesteronspiegel ab und die Gebärmutterschleimhaut wird mit der Menstruation ausgeschieden. In der Regel funktioniert dieser Kreislauf auf ganz natürliche Weise und erst, wenn dabei etwas aus dem Gleichgewicht gerät, beginnen wir zu hinterfragen und begeben uns auf Ursachenforschung. Wann es dazu kommt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich: Das kann bei der Umstellung auf hormonelle Verhütungsmittel oder umgekehrt sein, oder zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Hormonbalance aufgrund des Älterwerdens natürlich verändert.

 

Die ersten Anzeichen der Wechseljahre erkennen

Hormonregelkreise sind sehr subtil und bereits geringste Abweichungen äußern sich im Wohlbefinden. In diesem Zusammenhang ist es nicht verwunderlich, dass sich auch geringe Veränderungen im Gleichgewicht der Geschlechtshormone stark auf unsere Stimmung und unsere Gesundheit auswirken. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Cholesterin. Es gilt als Vorstufenhormon für sämtliche Geschlechtshormone, wird in der Leber gebildet und ist Voraussetzung dafür, dass die Keimdrüsen die Geschlechtshormone produzieren. Bei der Frau sind das die Eierstöcke und die Hormone Östrogen bzw. Progesteron und beim Mann die Hoden mit der Produktion von Testosteron. Aber auch Frauen produzieren Testosteron. Allerdings in einem weitaus geringeren Ausmaß in den Eierstöcken und den Nebennieren.

Damit die Eierstöcke überhaupt Östrogene produzieren können, gibt es das sogenannte follikelstimulierende Hormon (FSH), das in der Hypophyse gebildet wird. Sie wird auch Hirnanhangsdrüse genannt und ist eine etwa erbsen- bis kirschgroße Ausstülpung an der Unterseite des Gehirns, dem Hypothalamus. FSH regt die Östrogenbildung an und ist somit Initiator des weiblichen Zyklus und Regulator zugleich. Östrogene steuern aber nicht nur den weiblichen Zyklus, sondern steigern unter anderem auch die Durchblutung der Gebärmutter, fördern die Einlagerung von Flüssigkeit in Geweben und beeinflussen die Knochendichte und die Blutfette positiv.

Auch die Bildung von Progesteron wird von der Hirnanhangsdrüse initiiert. Diese schüttet aus dem Vorderlappen das sogenannte luteinisierende Hormon (LH) aus, das die Progesteron-Produktion in den Eierstöcken anregt. Neben dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut ist das Gelbkörperhormon unter anderem auch wichtig für das Immunsystem, die Energieproduktion, den Wärme- und Wasserhaushalt sowie den Knochen- und Fettstoffwechsel. Darüber hinaus balanciert es die Östrogene aus, allerdings kann es wiederum ohne Östrogene seine Wirkung nicht voll entfalten. Östrogene und Progesteron spielen eng zusammen und bedingen sich gegenseitig. Ein Hormonungleichgewicht auf der einen Seite wirkt sich somit immer auch auf die andere Seite aus.

Stellt sich nun der weibliche Hormonhaushalt um, können sich bereits mit Ende 30, Anfang 40, erste Anzeichen bemerkbar machen, weil zum Beispiel das Zusammenspiel von Hypophyse und den Eierstöcken nicht mehr so gut funktioniert. Man spricht hier von der Phase der Prämenopause. So können etwa ab dem 35. Lebensjahr sogenannte anovulatorische Zyklen auftreten.

Das bedeutet, dass der Eisprung in manchen Monaten ausbleibt. Das kann sich in einer schwächeren Blutung äußern. Auch, wenn dies häufig unbemerkt bleibt, hat das Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, denn reift kein Ei mehr im Follikel heran, wird weniger Progesteron produziert, und ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt entsteht.

Weitere Anzeichen von Progesteronmangel können sein:

  • Prämenstruelles Syndrom (PMS)
  • Schmerzende Brüste
  • Zysten, Myome
  • Schlaflosigkeit
  • Kreislaufschwäche
  • Akne
  • Infektanfälligkeit
  • Kalte Hände und Füße
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Launenhaftigkeit, Reizbarkeit, Überreaktionen
  • Ängste und Depressionen

 

Die Krux ist, dass die wenigsten Frauen (auch behandelnde Ärztinnen und Ärzte sind hier nicht ausgenommen) in einem Alter von Ende 30 beziehungsweise Anfang 40 bereits an die sich anbahnenden Wechseljahre denken und die hormonellen Veränderungen auf andere Ursachen zurückführen.

Die Phase geht unmittelbar in die sogenannte Perimenopause über, die im Durchschnitt etwa im Alter von 47,5 Jahren beginnt. Sie ist die Hauptphase der Wechseljahre und erstreckt sich in der Regel über viele Jahre. In dieser Phase produzieren die Eierstöcke deutlich weniger Östrogene. Schlafstörungen, unregelmäßige Zyklen, schlechte Stimmung, Gelenksprobleme und Hitzewallungen kommen dazu.

Der Zeitpunkt der letzten Regelblutung wird als Menopause bezeichnet und erst, wenn in den darauffolgenden zwölf Monaten keine weitere Blutung eingetreten ist, geht diese Phase in die sogenannte Postmenopause über.

Der über die Jahre sinkende Östrogenspiegel kann sich unter anderem durch folgende Anzeichen äußern:

  • Trockene Haut und Schleimhäute
  • Schweißausbrüche
  • Vermehrte Faltenbildung
  • Verstärkter Appetit und Gewichtszunahme
  • Schmierblutungen
  • Herzstechen und -stolpern
  • Langsamere Verdauung
  • Knochenbrüchigkeit (Osteoporose)
  • Verminderte Libido
  • Brüchige Nägel und Haare
  • Erschöpfung
  • Vergesslichkeit
  • Depressive Verstimmungen

So kommen Sie gut durch die Hormonumstellung ab 40

Nachsorge ist gut, Vorsorge ist besser. Wenn Sie um einige wenige Zusammenhänge von Lebensstil und Hormonproduktion Bescheid wissen, können Sie erheblich dazu beitragen, gut durch die Hormonumstellung ab 40 zu kommen. Erste Anzeichen der Wechseljahre können damit hinausgezögert oder deutlich abgemildert werden.

Hormonbalance ab 40 durch die richtige Ernährung

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist wichtig für das hormonelle Gleichgewicht. Von entscheidender Bedeutung sind aber auch die Nahrungsmenge und Häufigkeit der Nahrungsaufnahme. Beides entscheidende Kriterien, die auch in den MAYRLIFE Programmen berücksichtigt werden. Kleinere Mahlzeiten sind bekömmlicher und weniger Mahlzeiten über den Tag verteilt entlasten das Verdauungssystem. Außerdem wird dadurch die Regeneration der Verdauungsorgane gefördert, was sie wiederum besser funktionieren lässt. Ein positiver Kreislauf, der hier in Gang kommt. Wichtig dabei: Halten Sie nicht nur Abstände zwischen den Hauptmahlzeiten von vier bis fünf Stunden ein (verzichten Sie auf Snacks!), sondern auch einen größeren Abstand zwischen zwei Mahlzeiten. Dieser lässt sich zum Beispiel gut über Nacht einhalten. Intervallfasten lautet das Stichwort, das die Selbstreinigung des Körpers und seine Reparaturmechanismen aktiviert. Dadurch können die Verdauungsorgane umfassend regenerieren und das Immunsystem wird gestärkt.

Ein angenehmer und gesundheitsfördernder Nebeneffekt des Intervallfastens ist, dass das Gewicht damit einfach reduziert und gehalten werden kann. Das wiederum wirkt sich ausgleichend auf den Hormonspiegel aus: Da Östrogene neben den Eierstöcken auch im Fettgewebe von Bauch, Hüften und Oberschenkel produziert werden, können bereits ein paar Kilogramm weniger den Hormonspiegel wieder ins Lot bringen.

Darüber hinaus helfen Ballaststoffe überschüssige Östrogene abzubauen und aus dem Körper zu schwemmen. Sie sind die wichtigste Nahrung für die guten Darmbakterien, die für eine reibungslose Verdauung notwendig sind. Aufkommender Verstopfung, die bei Östrogenmangel eintreten kann, können Sie damit entgegenwirken.

Verhältnismäßig viele Ballaststoffe sind in Obst, wie Äpfel, Birnen, Beeren und Kiwis, Gemüse (allen voran Topinambur, Kartoffeln, Artischocke und Pastinake), Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen enthalten. Sie weisen darüber hinaus noch viele weitere wichtige Nährstoffe, wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, auf.

Auch fermentierte Lebensmittel wie Soja, Naturjogurt, Kombucha, Kefir, Sauerkraut und Kimchi wirken sich äußerst gesundheitsfördernd auf die Darmflora, den Stoffwechsel und in weiterer Folge das hormonelle Gleichgewicht aus. Sie wirken antioxidativ, antientzündlich und entgiftend.

Wie Bewegung und Sport die Wechseljahre beeinflussen

Bewegung und Sport wirken auf den Körper wie ein Wundermittel: Sämtliche Stoffwechselvorgänge kommen in Gang und werden optimiert. Muskeln sind darüber hinaus der Motor unserer Gliedmaßen, heben den Kalorienverbrauch und sind ein wichtiger Schutz für die Gelenke. Sport ist für Körper, Geist und Seele wichtig, um gesund zu bleiben. Mit zunehmendem Alter schützt gezieltes Krafttraining vor altersbedingtem Muskelabbau, der ab einem Alter von 30 Jahren auf natürliche Weise einsetzt.

Genauer sind es zwischen 0,3 und 1,3 Prozent Muskulatur pro Jahr, die bei Untrainierten verloren gehen – bis zum 80. Lebensjahr einen Verlust an Muskelkraft von im Schnitt 40 Prozent aus. Fehlen diese „Kalorienverbrenner“, setzt der Körper leichter Fett an und es kann zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt kommen. Machen Sie allerdings mit zunehmendem Alter Sport und trainieren Ihre Muskeln, helfen Sie Ihrem Körper beim Fettstoffwechsel, Ihr Gewicht zu halten und den Hormonhaushalt zu stabilisieren.

Des Weiteren kurbelt Sport die Testosteronproduktion an, was für Frau und Mann gleichermaßen wichtig ist, um ein gesundes Körpergewicht und hormonelles Gleichgewicht zu wahren. Testosteron unterstützt den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, den Muskelaufbau und spielt eine entscheidende Rolle bei der Veranlagung, an welcher Stelle sich Fett im Körper ansetzt. Sportarten, die die Testosteronproduktion anregen sind intensives Krafttraining, Sprints oder Intervallläufe.

Auch im MAYRLIFE Medical Health Resort werden sanfte Bewegungsmethoden wie Yoga in die Programme integriert. Damit wird nicht nur der Stoffwechsel angeregt, sondern auch die Entspannung, Entschleunigung vom Alltag und die Entgiftung des Körpers gefördert.

Ein weiterer Aspekt von Sport und Bewegung ist, dass dabei Glückshormone ausgeschüttet werden, allen voran Serotonin und Dopamin. Während Serotonin zu einem großen Anteil im Darm produziert wird, wird Dopamin im Nebennierenmark und im Hypothalamus gebildet. Serotonin hellt die Stimmung auf und macht glücklich. Dopamin sorgt dafür, dass wir in die Gänge kommen und Dinge in die Tat umsetzen. Beide Hormone sind für Gesundheit und Wohlbefinden von großer Bedeutung – insbesondere dann, wenn sich die ersten Anzeichen der Wechseljahre bemerkbar machen. Mit regelmäßiger körperlicher Betätigung wirken Sie Stimmungsschwankungen effektiv entgegen und sorgen auch für einen guten Schlaf. Denn Serotonin kann der Körper in Melatonin umwandeln. Dies passiert in der Zirbeldrüse, die im Zentrum unseres Gehirns sitzt. Melatonin lässt uns abends zur Ruhe kommen. Es ist verantwortlich dafür, dass wir müde werden und gut schlafen.

Die Anzeichen der Wechseljahre im Griff

Eine ausgewogene Ernährung (vorzugsweise saisonal, regional und Bio-Qualität), regelmäßige körperliche Betätigung und mentale Ausgeglichenheit sind die Grundpfeiler für ein Leben – und Hormone – in Balance. Das ist für Frau und Mann gleichermaßen wichtig. Für Frauen ab 35 haben diese Dinge einen noch höheren Stellenwert. Sie sind ausschlaggebend dafür, dass die ersten Anzeichen der Wechseljahre gut wegstecken und ausgleichen können. Mit dem Wissen um die Hormonsituation ab 40 können Sie den ersten Merkmalen der Wechseljahre ein Schnippchen schlagen, das Ruder selbst in die Hand nehmen und Ihre Gesundheit durch einen ausgewogenen Lebensstil aktiv unterstützen.

 

Mit MAYRLIFE zum hormonellen Gleichgewicht

Eine MAYRLIFE-Kur ist ein sinnvoller Startschuss für Ihr neues Leben in Balance. Die MAYRLIFE-ExpertInnen stimmen das Programm, die Ernährung und die Therapien individuell auf Sie ab. Damit bekommen Sie nur das, was Sie persönlich brauchen, um wieder ins (hormonelle) Gleichgewicht zu kommen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gerne!

 

Quellen

Burkhardt Katharina Maria, Friesenbichler Margit, 2021, Tanz der Hormone, 1. Auflage, Verlagshaus der Ärzte, Wien

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), o. V., 27.10.2017, Altersbedingter Muskelabbau wird oft unterschätzt, Abfrage vom 8.2.2022, 18:02 Uhr

Esche-Belke Susanne, Kirschner-Brouns Suzann, 2020, Midlife Care, Wie wir die Lebensmitte meistern und die Kraft unserer Hormone nutzen, lübbe life by Bastei Lübbe AG, Köln

Vielfach ausgezeichnet als World‘s Best Medical Spa

World Luxury Spa Award 2024

World’s Best Luxury Medical Spa

Worlds Spa Awards 2024

Austria‘s Best Wellness Retreat

Condé Nast Readers’ Choice Awards 2022

Best Destination Spa

European Health & Spa Award 2024

Best Medical Resort

Haute Grandeur Global Awards 2024

Best Medical Spa in Europe