Epigenetik und Ernährung

Die Forschungen an den Zusammenhängen der Ernährung mit der Epigenetik zeigen: Ob wir gesund durchs Leben gehen und wie unsere Prädisposition für bestimmte Krankheiten ist, wird nicht nur durch unsere Gene allein bestimmt. Es gibt noch viele weitere Faktoren, die unsere Gesundheit über Generationen beeinflussen, darunter besonders die Ernährung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Gesundheit bewusst selbst in die Hand nehmen können.

Epigenetik Definition und Abgrenzung zur Genetik

„Das ist alles genetisch bedingt!“ – Diesen Satz haben Sie bestimmt schon einmal gehört, allem voran, wenn es um das Körpergewicht geht, nicht wahr? Die Wahrheit ist, dass das nur eine Seite der Medaille beleuchtet und damit die Einflussgrößen auf unsere Gesundheit absolut unzureichend und unvollständig wiedergibt. Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher aber erst in den letzten Jahren. Davor galt streng das Dogma, dass die Gene, beziehungsweise genauer gesagt der Genotyp über den Phänotyp, also über das Erscheinungsbild eines Organismus, entscheidet.

Mittlerweile zeigt sich, dass dieser Ansatz allein nicht mehr haltbar ist. Es sind zunehmend Fälle bekannt, bei denen sich Merkmale vererbt haben, die eindeutig nicht auf die Basenfolge der DNS zurückzuführen waren. Auf der anderen Seite der Medaille befinden sich also viele weitere Faktoren, die nicht genetisch, sondern epigenetisch bedingt sind, und die wir demnach selbst beeinflussen können. Aber was ist Epigenetik und wie kann man sich den Unterschied zwischen Genetik und Epigenetik vorstellen? Während die Genetik schlicht als Vererbungslehre bezeichnet wird, bedeutet Epigenetik wortwörtlich „Über-Genetik“ und bezeichnet jene vererbbaren Merkmale, die von der DNS (Kurzform für Desoxyribonukleinsäure; Erbanlage) nicht codiert sind.

DDr. Johannes Huber, Theologe und Gynäkologe, der sich auch eingehend mit dem Feld der Epigenetik beschäftigt, beschreibt den Zusammenhang folgendermaßen: „Die Genetik bezeichnet die Information, welche die Zelle durch die Basenpaare und ihre Abfolge bekommt. Dieser Lebensfaden kann allerdings unterschiedlich elektrisch geladen sein, wodurch auch die Formatierung, also die Faltung der Basenpaare unterschiedlich ausfällt. Dadurch wird auch das Gen in seiner Aktivität verändert. Äußere Faktoren können nun diese Faltung beeinflussen, was sich wiederum auf die Ablesung der Gene auswirkt. Das ist der Grund, warum die Konfiguration der Gene veränderbar ist.“

Kurz gesagt wird deutlich, dass wir unsere Gesundheit viel mehr selbst in der Hand haben, als uns bisher bewusst war. Sie wird tagtäglich durch unser Zutun beeinflusst. Die wichtigste Einflussgröße dabei: Unsere Ernährung. „Was und wie wir essen, wirkt sich auf unsere Epigenetik enorm aus. Aber auch Bewegung, starke seelische Belastung und psychische Trauma spielen dabei eine große Rolle. In der Schwangerschaft ist auch die Lebensweise der Mutter von großer Bedeutung“, erklärt DDr. Huber und führt weiter aus: „Die DNA des Kindes im Mutterleib ist so etwas wie ein Plastilin, auf welches das Leben der Mutter einwirkt und die DNA des Kindes epigenetisch mitprägt.“

Durch Ernährung die Epigenetik beeinflussen: Weniger ist mehr

„Das, was man zuverlässig sagen kann, ist, dass sich eine Kalorienreduktion auf unsere Epigenetik und folglich auf unsere Gesundheit sehr positiv auswirkt“, erzählt der Mediziner. Natürlich komme es bei epigenetischer Ernährung auch auf die Art des Essens und die Zusammensetzung der Nahrung an. Allerdings sei es am wichtigsten, „mit Maß zu essen, vor allem in der zweiten Lebenshälfte. Der Verzicht auf Kalorien hat einen sehr günstigen Einfluss auf die Epigenetik.“

Das ist einer der Gründe, warum sich eine MAYRLIFE-Kur so positiv auf die Gesundheit auswirkt, denn eine kalorienreduzierte Kost steht bei jedem MAYRLIFE- Programm an der Tagesordnung. Sie geschieht allem voran aus dem Grund, das Verdauungssystem zu schonen und zu säubern. Außerdem sind die Essenszeiten so gestaltet, dass ein frühes Abendessen erfolgt, wodurch die Gäste bis zum Frühstück automatisch in den Modus des Intervallfastens kommen.

Die Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten, hat also einen entscheidenden Einfluss, nicht nur auf uns, sondern auch auf das Leben unserer Kinder. Aber warum wird unsere Lebensweise überhaupt an unsere Kinder vererbt? DDr. Huber erklärt: „Das ist ein elementarer Vorgang, den die Natur deswegen macht, um das Kind besser auf die Umstände, welche die Mutter schon erlebt hat, vorzubereiten.

Die Epigenetik der Schwangerschaft ist aber noch ein völlig neues Wissensgebiet und muss weiter erforscht werden. Allerdings können Kinder schon selbst durch einen gesunden Lebensstil auf ihre Epigenetik einwirken, sodass sie, wenn sie später Kinder zeugen, diese auch günstig beeinflussen.“

Epigenetik und Darm-Mikrobiom hängen zusammen

„Ein gesunder Darm ist die Wurzel aller Gesundheit“ – Das erkannte schon der wohl populärste Arzt der Antike, Hippokrates, der um das Jahr 460 v. Chr. auf Kos in Griechenland zur Welt kam. Hunderte Jahre später setzte Dr. Franz Xaver Mayr (1875 bis 1965) genau dort fort. Er erkannte zum Beispiel, dass eine Kalorienreduktion beziehungsweise eine Fastenkur nicht nur die Form, Lage und Funktion des Verdauungssystems verbesserte, sondern sich auf die gesamte Gesundheit des Menschen positiv auswirkte. Er schuf damit die Grundlage für die Moderne Mayr-Methode, so wie sie heute bei MAYRLIFE praktiziert wird.

Das Mikrobiom kleidet mit mehreren Billionen Bakterien den Darm von innen aus und wird von der Nahrung maßgeblich beeinflusst. Ihm kommen viele wichtige Aufgaben zu:

 

  • Immunabwehr: Mit ihren 300 bis 500 Quadratmetern liefert die Darmschleimhaut die größte Angriffsfläche für Krankheitserreger und Schadstoffe aus der Umwelt. Ein Kontakt mit schadhaften Eindringlingen aktiviert die B-Lymphozyten, die in weiterer Folge auch die anderen Schleimhautbereiche im Körper (Mund-Nasen-Rachenraum, Bronchien und Urogenitaltrakt) stärken.
  • Synthese von Vitaminen (Thiamin, Riboflavin, Pyridoxin, B12, K) und essentiellen Aminosäuren
  • Förderung der Verdauung
  • Fermentation von Ballaststoffen
  • Entgiftung 
  • Und vieles mehr – unter anderem kann die Darmflora auch die Epigenetik beeinflussen

„Frühstücken Sie wie ein Kaiser, essen Sie zu Mittag wie ein Bürger und speisen Sie am Abend wie ein Bettler."

Der Zusammenhang von Mikrobiom und Epigenetik ist mittlerweile bekannt und wird zunehmend erforscht. Darmbakterien können kurzkettige Stoffe freisetzen – kleine Moleküle – die zu den epigenetischen Heilmitteln, den epigenetic drugs zählen. Sie beeinflussen die Ladung unseres Genoms. Hier ist ein völlig neuer Ansatz in den nächsten Jahren zu erwarten“, führt DDr. Huber aus.

Ein gesundes Darm-Mikrobiom hängt aber nicht nur von unserer Ernährung ab, sondern steht auch damit in Zusammenhang, ob beziehungsweise inwiefern wir in unserem natürlichen Rhythmus leben. „Unser Körper ist gewöhnungsfreudig. Die Dinge, die er sich angewöhnt hat, möchte er auch in genau diesem Rhythmus beibehalten“, erklärt DDr. Huber. Die Wissenschaft dahinter nennt sich Chronobiologie. Diese Lehre erforscht die biologischen Rhythmen und die Auswirkungen auf den Menschen. Sie zeigt, dass ein Biorhythmus mit geregelten Zeiten für Nahrungszufuhr, Sport und Schlaf einen sehr positiven Einfluss auf unsere Gesundheit hat.

DDr. Huber nennt abschließend ein Beispiel: „Wir wissen mittlerweile genau, dass sich für Schichtarbeiterinnen die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, deutlich erhöht. Für unsere Gesundheit ist es also von großer Bedeutung, in unserem natürlichen Rhythmus zu leben.“

Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand

Auch wenn die Erkenntnisse der Epigenetik, und wie sie mit unserer Ernährung in Verbindung stehen, noch recht jung sind, veranschaulichen sie dennoch, wie sehr unsere Gesundheit von uns selbst abhängt. Mit unseren tagtäglichen Entscheidungen, ob wir uns bewegen und wie, was wir in welcher Form zu welchem Zeitpunkt essen und auch mit welcher inneren Einstellung wir durchs Leben gehen, schmieden wir sozusagen selbst unsere eigene gesundheitliche Zukunft.

Mit einer MAYRLIFE-Kur fangen Sie genau dort an, wo Gesundheit entsteht, nämlich im Darm. Wir beraten Sie gerne, welches MAYRLIFE-Programm das richtige für Sie ist, und freuen uns darauf, Sie schon bald im MAYRLIFE Medical Health Resort Altaussee begrüßen zu dürfen.

Quellen

  • Merkel Olaf, Imago Hominis (2003), Von der Genetik zur Epigenetik; 10(3): 151-155
  • o. V., o. D., Epigenetik, Abfrage vom 5.8.2021, 13:26 Uhr
  • o. V., o. D., Bedeutung des Mikrobioms, Abfrage vom 5.8.2021, 18:12 Uhr
  • Rudolf Müller Eva, 28.9.2017, Darmflora, Abfrage vom 5.8.2021, 16:46 Uhr
  • Stossier Harald, Stossier Georg, 2018, Moderne Mayr-Medizin & das VIVAMAYR Prinzip / Du bist, was du verdaust, 1. Auflage, Verlagshaus der Ärzte, Wien

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