Viszerales Bauchfett: Ursachen, Risiken und effektive Reduktionsstrategien

Ursachen, Risiken und effektive Reduktionsstrategien

Ist viszerales Bauchfett im Übermaß vorhanden, fördert es die Entstehung von Krankheiten im Körper. Hier ein Gespräch mit Dr. Maximilian Schubert, Ganzheitsmediziner im MAYRLIFE Medical Health Resort Altaussee, über die Bedeutung und Entstehung von viszeralem Fett und seine besten Tipps, wie sie es effektiv reduzieren können:

 

Herr Dr. Schubert, warum ist es so wichtig viszerales Fett abzubauen?

Dr. Schubert: Bei viszeralem Bauchfett handelt es sich um Fett, das vorrangig rund um die Leber, die Bauchspeicheldrüse und die Nieren auftritt. Es hat wichtige Aufgaben, denn es hält die Organe an der richtigen Stelle und wirkt darüber hinaus als Stoßdämpfer. Je mehr Viszeralfett allerdings vorhanden ist, desto mehr steigt auch die Entzündlichkeit im Körper. Es triggert Entzündungen im Körper, was wiederum die Basis für körperliche Probleme und sämtliche Zivilisationskrankheiten ist. Dazu zählen etwa Bluthochdruck, Diabetes, Arthrose, Fettleibigkeit, Niereninsuffizienz und auch Krebs. Im Extremfall kann sich viszerales Bauchfett auch rund um den Dick- und Dünndarm sowie die Milz ansammeln. Die Hauptorgane sind aber Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren.

 

Wo hat die verstärkte Ansammlung von viszeralem Fett seine Ursache?

Dr. Schubert: Durch viszerales Bauchfett wird generell das Entzündungspotenzial im Körper größer. Die Ursache für das Fett liegt im Verdauungsapparat. Die Toxine, die dort entstehen können, sind der Grund, warum die Giftstoffe auch in weiterer Folge im gesamten System auftreten. Sie triggern Entzündungen und das Bauchfett. Der Knackpunkt ist die Fettleber, die jeder kennt. Sie ist ein Wohlstandssymptom, das viele haben, aber keiner so schnell spürt. Aber eine Fettleber an sich ist schon ein pathologischer Befund. Es ist etwas, das nicht in Ordnung ist.

Was begünstigt die Entstehung von viszeralem Bauchfett am meisten?

Dr. Schubert: In erster Linie ist hier der Lebensstil zu nennen. Dabei spielt nicht nur die Ernährung an sich eine Rolle, sondern auch zum Beispiel Rauchen. Rauchen beziehungsweise Nikotin verändert die Fettverteilung dahingehend, dass ungesundes Bauchfett entstehen kann. Ebenso können zu viel Alkohol – womit die Fettleber häufig in Verbindung gebracht wird – und ein Vitamin-D-Mangel dazu führen, dass vermehrt Bauchfett gebildet wird. Laut Studien, die an einer niederländischen Universität durchgeführt wurden, gibt es einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einem erhöhten Risiko für einen größeren Bauchumfang. Das Tückische ist, dass auch schlanke Personen mit niedrigem oder normalem Body-Mass-Index zu viel viszerales Bauchfett haben können.

 

Hat viszerales Bauchfett auch gute Eigenschaften?

Dr. Schubert: Ja, wie bereits kurz angesprochen, hat es eine wichtige Schutzfunktion für die inneren Organe, allen voran für Leber, Bauchspeicheldrüse und die Nieren. Es gibt den Organen Halt und federt Stöße ab. Viszerales Bauchfett hat und braucht jeder, die Frage ist nur wie viel jemand hat. Es geht darum, ausreichend davon zu besitzen und nicht übermäßig.

Wie viel ist denn ausreichend und ab wann sollte man viszerales Bauchfett abbauen?

Dr. Schubert: Dazu gibt es verschiedene Parameter, anhand derer man viszerales Bauchfett messen kann. Dadurch erhält man Aufschluss darüber, ob nun schon zu viel viszerales Bauchfett vorliegt oder nicht. Das sind zum Beispiel die Triglycerid- und Cholesterinwerte, der Bauchumfang, das Körpergewicht und der Body-Mass-Index. Das, was wir im MAYRLIFE Medical Health Resort Altaussee machen, ist eine Bioimpedanzanalyse (auch BIA-Messung, Anm. d. Red.). Mit dieser können wir gut erkennen, wo die Fettanlagerungen sind und ob das Bauchfett erhöht ist oder nicht.

 

Sie haben angesprochen, dass viszerales Bauchfett Entzündungen im Körper fördert. Welche Prozesse sind das konkret?

Dr. Schubert: Es sind vor allem stille Entzündungen, auch Silent Inflammation genannt, die im Körper durch zu viel viszerales Bauchfett angestoßen werden. Diese wiederum stehen in Zusammenhang mit Krankheiten wie Darmstörungen, Arthrose, Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Diabetes, Schlaganfall, Herzkranzgefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Krebs, Alzheimer und PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom, Anm. d. Red.).

Durch viszerales Bauchfett kommt es zu Störungen im endokrinen System. Zum Beispiel können die Cortisol-, Androgen- oder Östrogenwerte von Frauen oder Männern aus der Balance sein. Bei Männern kann es bei zu hohen Östrogenwerten beispielsweise zu einer Brustvergrößerung kommen, oder es können auch weniger Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Dadurch hat man dann zum Beispiel eine geringere Körpergröße als sie hätte sein können.

Das Problem ist, dass im Fettgewebe viele Stoffe, wie Östrogene, Cortisol, Wachstumshormone, Entzündungsfaktoren und Stoffe, wie Fettuin-A, aus denen schädliche Eiweiße gebildet werden können, gespeichert werden. Ist nun zu viel Fettgewebe vorhanden, wird dort auch zu viel dieser Stoffe gespeichert, was in weiterer Folge gesundheitliche Probleme verursachen kann.

 

Wie kann man die Neigung zur Bildung von viszeralem Bauchfett erkennen?

Dr. Schubert: Neben der schon angesprochenen BIA-Messung kann viszerales Bauchfett auch durch Computertomographie und Magnetresonanz angezeigt werden. Aber auch die Mayr-Bauchdeckendiagnostik, wie wir sie bei MAYRLIFE durchführen, gibt Aufschluss darüber. Hierbei geht es um verschiedene Maße wie Großbauchmaß, Dünndarmmaß, Leberrand, verschiedene Reflexzonen und dem Winkel Brustbein zu Symphyse zum Beispiel. Jeder Gast im MAYRLIFE Health Resort erfährt am Anfang und am Ende seines Aufenthalts eine solche Untersuchung. Es geht darum, den Ist-Zustand des Verdauungsapparates festzustellen. Wie viel Entzündlichkeit und Gasbildung ist da, wo sind die Stressorte, wo sind die größeren Entzündungsorte im Bauchraum, wie schaut es mit der Leber und den Nieren aus, gibt es Reflexzonen, die aktiv sind? So erhält man ein komplementärmedizinisches Bild vom Patienten, das zeigt, an welchen Strukturen man Verbesserungen machen muss und welche Therapien man anwenden sollte, um den Körper bestmöglich zu unterstützen. Manche dieser Werte korrelieren mit dem Bauchfett und so kann man nach der Untersuchung eine Aussage darüber treffen, ob jemand zu viel davon hat oder nicht.

Welche Maßnahmen sind am wichtigsten, um das Zuviel an viszeralem Bauchfett zu verlieren?

Dr. Schubert: In erster Linie sind hier die Optimierung des Körpergewichts sowie eine gesunde Ernährung und Lebensweise zu nennen. Verzichten Sie aufs Rauchen, vermeiden Sie Alkohol, achten Sie auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr, setzen Sie auf die richtigen Fette – Stichwort Omega-3-Fettsäuren – und auf gute Kohlenhydratquellen, wie zum Beispiel Quinoa, Hirse und Kartoffeln.

Auch das Timing beim Essen ist wichtig, also das richtige Essen zur richtigen Zeit. Frühstücken Sie wie ein Kaiser, essen Sie zu Mittag wie ein König und zu Abend wie ein Bettler. Abends können Sie auch Dinner-Cancelling betreiben. So lassen sich zum Beispiel das intermittierende Fasten gut umsetzen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Auch ausreichend Sport und Bewegung sind wichtig. Sie helfen dabei, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten.

  • "Für eine gesunde Eiweißzufuhr setzen Sie auf einen guten Mix aus pflanzlichen und tierischen Eiweißen, und greifen Sie auf Nüsse und Hülsenfrüchte zurück."
    Dr. Maximilian Schubert
    Medizinischer Leiter
    im MAYRLIFE Medical Health Resort Altaussee

Welche dieser Maßnahmen erachten Sie am wichtigsten, um viszerales Bauchfett zu reduzieren?

Dr. Schubert: Auf ausreichend Bewegung setzen und Zucker weglassen! Bewegung deshalb, weil es der Baustein ist, der für den Fettabbau die größte Relevanz hat. Wir sehen bei unseren Gästen, dass es oftmals nicht an den Ernährungsgewohnheiten scheitert, sondern an der Tatsache, dass zu wenig Muskelmasse vorhanden ist. Die meisten haben zu wenig Muskeln, sie machen also zu wenig Bewegung. Mehr Muskelmasse bedeutet aber wiederum, dass der Grundumsatz höher ist und damit Fett besser verbrannt werden kann.

 

Kann viszerales Bauchfett auch genetische Ursachen haben?

Dr. Schubert: Ja, es ist möglich, dass die Gene einen Einfluss haben. Es gibt aber keine Tests, die eine genetische Prädisposition eindeutig feststellen können. Ganz gleich, ob eine genetische Veranlagung besteht oder nicht, es ist an denselben Stellschrauben zu drehen, um viszerales Bauchfett zu reduzieren, beziehungsweise um zu viel davon zu vermeiden. Es verhält sich damit, wie wenn ich einen Ferrari besitze. Allein die Tatsache, dass ich einen besitze, bedingt nicht, dass ich zu schnell fahre. Das entscheide ich immer noch selbst. So ist das auch mit dem Einfluss der Gene und dem viszeralen Bauchfett. Selbst wenn man eine genetische Veranlagung dazu hat, heißt das nicht, dass sie sich auch ausprägen muss. Die Epigenetik spielt dabei eine entscheidende Rolle – und die kann ich mit meiner Lebensweise maßgeblich beeinflussen.

Welche Werte werden herangezogen, um viszerales Bauchfett zu messen?

Dr. Schubert: Das Gamma-GT, ein Leberwert, und die Triglyceride gemeinsam mit dem Body-Mass-Index und dem Taillenumfang führen zu einem Fettleber-Index, der Aufschluss darüber gibt, ob man eine Fettleber hat oder nicht. Demzufolge hat etwa ein Viertel aller Deutschen eine Fettleber, die auf Alkohol und eine überkalorische Ernährung zurückzuführen ist. Beim Mann ist ein Taillenumfang von über 102 Zentimetern und bei der Frau von über 88 Zentimetern ein Anzeichen dafür, dass zu viel viszerales Bauchfett vorhanden ist.

Wie und wie schnell wirkt sich eine MAYRLIFE-Kur auf viszerales Bauchfett aus?

Dr. Schubert: Die Mayr-Kur hilft deutlich dabei, überschüssiges Bauchfett zu reduzieren, weil der Körper in eine niedrigkalorische Diät gebracht wird. Dadurch werden die Fettreserven aufgebraucht und das Entzündungspotenzial wird reduziert. Das ist aber kein schneller Prozess. Es dauert zumindest zwei bis drei Wochen, bis man das Bauchfett deutlich reduzieren kann. Die entscheidende Frage ist aber die Ausgangslage und wie viel Bauchfett Sie ursprünglich gehabt haben.

 

Was sind Ihre besten Tipps, um eine Ernährungsumstellung, wie sie im MAYRLIFE Altaussee praktiziert und geschult wird, durchzuhalten?

Dr. Schubert: Es ist eine Kopfentscheidung. Es kann dabei helfen, den vorgegebenen Zeitraum von etwa zwei oder drei Wochen in Relation zum ganzen Jahr zu setzen. Was sind schon zwei, drei Wochen im Gegensatz zu den restlichen 49 oder 50? Es ist absolut machbar und etwas, das man durchhalten kann. Für viele ist der Wohlfühlfaktor, der bereits nach etwa einer Woche zu spüren ist, eine gute Motivation, durchzuhalten. Versuchen Sie im Alltag 70 bis 80 Prozent Ihrer Zeit das Richtige für Ihren Körper zu tun, dann leisten Sie schon einen erheblichen Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden.

Herr Dr. Schubert, vielen Dank für das Gespräch!

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